BWZ Lyss: «béton-brut» meets Minergie-ECO.

Wie kann der Schweizer Gebäudepark so erneuert werden, dass dessen Verbrauch an fossiler Energie und die CO2-Emissionen minimiert werden? Und dabei gleichzeitig das baukulturelle Erbe in eine zukunftsfähige Form überführt wird? Diese grundsätzlichen Fragestellungen galt es «am lebendigen Objekt» bei der Modernisierung des Berufs- und Weiterbildungszentrums (BWZ) Lyss zu beantworten.

Das BWZ Lyss wurde 1967 vom Architekten Willi Lanz erbaut. Es ist ein klassischer Vertreter der Jurasüdfuss-Architektur – einer Architektursprache, welche von viel Glas und Sichtbetonoberflächen geprägt ist. Als markantes Beispiel der «béton-brut»-Architektur besitzt das Gebäude einen hohen Denkmalwert.

Das BWZ Lyss wurde 1967 vom Architekten Willi Lanz erbaut. Es ist ein klassischer Vertreter der Jurasüdfuss-Architektur – einer Architektursprache, welche von viel Glas und Sichtbetonoberflächen geprägt ist. Als markantes Beispiel der «béton-brut»-Architektur besitzt das Gebäude einen hohen Denkmalwert.

Die Herausforderung: divergierende Ansprüche unter einen Hut bringen.
Über 40 Jahre intensiver Nutzung hatten dem Gebäudekomplex zugesetzt: Die Haustechnik befand sich am Ende der Lebensdauer, die Sichtbetonflächen waren schadhaft und das Innenraumklima kaum zu kontrollieren. Zudem war der Energieverbrauch enorm – wie so oft bei Gebäuden, die vor der Ölkrise erstellt worden waren. Die Aufgabenstellung gestaltete sich komplex: Es galt, die teilweise miteinander kollidierenden Ansprüche an Energieeffizienz, denkmalpflegerische Sorgfalt und betriebliche Optimierungen auf einen tragfähigen Nenner zu bringen.

Der Lösungsweg: Charakter lesen und erhalten.
Als erstes schauten wir das Gebäude sehr genau an und hielten prägende Elemente wie Lichtführung, Sichtbetonflächen oder den grossen Fensteranteil als Planungsprämissen fest. Parallel zur architektonischen Bestandesanalyse und vorerst unabhängig davon erhoben wir gemeinsam mit dem Planungsteam den Sanierungs- und Umnutzungsbedarf des Gebäudes. Die Erneuerungsmassnahmen wurden danach bezüglich ihrer Verträglichkeit mit dem Gebäudecharakter und ihrem Beitrag zur Verbesserung des Gebrauchswertes bewertet und priorisiert.

«Die wesentlichen Charakteristika des Baus und damit der Denkmalwert wurden nicht beeinträchtigt.» Bernhard Furrer, Fachkommission für Denkmalpflege des Kantons Bern

Das Resultat: Offenheit und Sorgfalt zahlen sich aus.
Nach der Sanierung erfüllen die Gebäude den Standard Minergie-ECO und werden den Anforderungen eines modernen Bildungsbetriebs gerecht. Das Beispiel der Sanierung des Berufs- und Weiterbildungszentrums zeigt, dass es durchaus möglich ist, junge Baudenkmäler aus den 1960er-Jahren energetisch aufzurüsten und betrieblich anzupassen, ohne dass die Architektursprache verändert wird oder gar verloren geht. Voraussetzungen dafür sind die Offenheit für Neues und die Sorgfalt aller Beteiligten. Das Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern (AGG) als Bauherrschaft wurde für diese Sanierung im 2014 mit dem Spezialpreis der Fachkommission für Denkmalpflege des Kantons Bern ausgezeichnet.

Denkmalpflegerisch fundierte Lösungen

Wir nehmen eine sorgfältige Analyse der Architektur und des Denkmalwertes des Gebäudes vor und untersuchen die nutzungsbedingten und technischen Auflagen. Durch die Abwägung der Interessen und im intensiven Gespräch mit allen Beteiligten gelingt es, allen Sanierungszielen gerecht zu werden.

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