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"Hotelumbau" Schloss Schadau: Welche Rolle spielt die Möblierung?

Ursprünglich wurde das Schloss Schadau als Sommerresidenz gebaut und genutzt. Heute beherbergt es ein Restaurant und neu auch ein Hotel. Der Möblierung kommt dabei eine interessante Aufgabe zu.

Von der historischen Möblierung im Schloss waren nur noch einzelne Stücke vorhanden. Wir haben uns entschieden, das Haus mit zeitgenössischen Möbeln auszustatten. Die neue Möblierung soll in den historischen Räumen weder verloren noch störend wirken. Deshalb haben wir darauf geachtet, dass sie den ursprünglich vorhandenen Typologien entspricht. Dies zeigt sich etwa bei der Form und der Materialisierung der Sitzmöbel: Ein textiles Volumen wird von Massivholz eingerahmt und getragen. Umzusetzen war auch die Differenzierung von privaten und öffentlichen Räumen sowie die hierarchische Unterscheidung der Erd- und Obergeschosse: Dies wurde mit unterschiedlichen Farbigkeiten und Glanzgraden bei den Textilien erreicht.

Der Logik folgen und Spielraum schaffen.

Der Bezug zu den historischen Möbeln ist nicht akribisch festgelegt. Vielmehr beruht das Neue auf der grundsätzlichen Logik des Historischen und hält so den nötigen Spielraum für die aktuelle Nutzung offen. So ist es wichtig, dass die Möblierung flexibel einsetzbar und gleichzeitig robust genug ist, um dem intensiven ganzjährigen Betrieb standzuhalten. Auch in gestalterischer Hinsicht sind die neuen Möbel «robust»: Sie heissen die Gäste willkommen, ohne dabei aufdringlich zu sein, und sie überlassen dem prunkvollen Innenausbau genügend Aufmerksamkeit.

Ohne Fakes harmonisch eingebunden.

Wenn wir kein passendes, bestehendes Produkt gefunden haben, ist unser Ideenlabor ins Spiel gekommen, und die Schreiner haben unsere Erfindungen umgesetzt: z. B. die Bar an der Réception, Nachttische und Badezimmermöbel. Oder die Mise-en-Places für das Restaurant: Sie sind als Holzvolumen mit Rahmen und Füllung gestaltet – aufgebockt auf Füssen und abgedeckt mit einer Kunststeinplatte. Dadurch entsprechen sie wie die restliche Möblierung der historischen Logik und fügen sich ohne weiteres zwischen Ledertapeten und Holzdekor ein, ohne ein falsches Alter vortäuschen zu müssen.

Mit ihrem zeitgemässen Design ermöglicht die neue Möblierung einen gepflegten und effizienten Hotelbetrieb. Und sie vermittelt mit ihrer Sprache spielerisch zwischen Damals und Heute.

Max Riedi

Konzept: Suter+Partner AG Architekten, unterstützt durch MEER AG Bern
Entwürfe: Suter + Partner AG Architekten

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