Ach, Wettbewerb! So viel haben wir in dich investiert: unsere besten Ideen, unsere Zeit, unsere Lebenskraft. Und du? Revanchierst dich mit einer ehrenvoll-brotlosen Platzierung. Wobei: Vielleicht gibst du uns ja doch etwas zurück.
Unser Büro betreibt keine Wettbewerbsabteilung. Wir entwickeln die Projekte in Teams, welche passend – und immer neu – zusammengestellt werden. Das schafft Reibungsfläche, weil sich unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Stärken miteinander austauschen. Aus der Reibung entsteht die gewünschte Betriebsspannung. Zu ihr gesellt sich die Offenheit für Neues und die Lust am Erfinden in diesem besonderen Denkraum abseits des straff strukturierten Tagesgeschäfts. Neben dem Jagdfieber ist dies ein weiterer wichtiger Antrieb, um Wettbewerbe zu bearbeiten.
Mehrwert statt Trostpreis
Dann aber: Daumen runter bei der Jury. Klar, dass wir zunächst ordentlich hadern mit einem schlechten Bescheid. Viel lieber hätten wir auf einen ersten Preis angestossen. Doch auch ein verlorener Wettbewerb bietet Mehrwert. Wir wollen den Juryentscheid verstehen. Also analysieren wir, ob wir unsere Idee kommunizieren konnten. Sind wir überhaupt verstanden worden? Dann hinterfragen wir die Qualität unseres Entwurfs – angesichts der (besseren) Lösungen der Mitbewerber. Damit beschäftigt sich das gesamte Wettbewerbsteam: Denn auch gemeinsam verlieren will gelernt sein.
Deshalb, verlorener Wettbewerb, schätzen wir dich. Du lehrst uns mehr, als dies dein hübscher Cousin, der gewonnene Wettbewerb, je könnte. Je mehr Erkenntnisse du uns verschaffst, desto seltener bist du künftig bei uns zu Gast. Sorry, gäu!